Das Schlammprinzip

Er kennt es nicht: Man tritt in einen Haufen Schlamm und bekommt ihn nicht mehr vom Schuh. Schlamm hat eine Eigenart, die übel ist: Er bleibt kleben und die Spuren wird man schwer los.

Die aktuelle politische Diskussionskultur kommt mir vor wie ein ganzer Ozean an Schlamm. Und in diesem stecken wir bis zur Halskrause. Bewusst wird Schlamm genutzt, um ihn auf politische Gegner zu werfen. Mit kindlichen Argumenten wie „Nein“, „doch“, „Lügner“ oder „Guck Dich doch mal an“ garniert. Das Prinzip ist so alt wie aktuell.

Funktionsweise

Das Prinzip Schlamm ist auch sehr einfach. Einer hat eine Meinung. Person 2 findet das doof und diskreditiert Person 1, spielt dann auf die Person, statt auf die Sache. Dieses Diskreditieren kann völlig absurd sein, hängen bleibt immer was. Denn „wo Rauch ist, ist auch Feuer“, so sagt man. Aktuell wunderschön zu beobachten in der Causa Biden Impeachment oder in der Causa Merz und seine Zahnarzt-Thematik oder im Bereich der „Wokeness“.

Und leider wird dieses Prinzip immer öfter in der Kommunikation von Politikern oder den vielen Millionen Politik / Klima / Fussball oder-was-auch-immer-Experten genutzt. Zweck: Framing der eigenen Botschaften (euphemistisch ausgedrückt) oder ruinieren der anderen Person (darum geht es eigentlich). Beispiel gefällig?

Trumpismus

Einer, aus meiner Sicht, grössten und schlimmsten Lügenbarone nach Münchhausen ist der 45. Präsident der USA, Donald Trump. Er lügt, dass sich die Balken biegen und ohne rot zu werden, wirft er mit verbalem Schlamm um sich.

Egal, ob faktisch richtig oder nicht, die Bevölkerung wischt das schon weg. Oder bei Herrn Friedrich Merz, faktisch ist das alles auf dünnem Eis, die Thematik ist aber wichtig zu diskutieren. Auch hier gilt, die Wählerschaft wischt das schon weg. Nur erwischen die gesellschaftlichen Putzlumpen doch nicht alle Reste der Lügenmärchen. Eine sachliche Diskussion ist damit unmöglich geworden.

Das Prinzip

Will man also Zweifel säen und Gegner politisch diskreditieren, dann wirft man ordentlich mit dem oben erwähnten Schlamm um sich, verbal natürlich. Und vor allem, einfach so, ohne Belege, so krude und bescheuert wie möglich.(1) Zwar wird das meiste weggewischt, doch irgendwie bleibt immer was haften. Das ist respektlos. Und ehrlich gesagt, das stinkt mir.


Quellen & Literatur

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