„Hauen wir einen raus“

Oder: Wie die Schere im Kopf Blogbeiträge verhindert.

Was passiert, wenn sich zwei Blogger-Dinos treffen? Genau, man jammert, dass man heute gar nicht mehr so viel schreibt wie auch schon mal. So passiert bei meinem Treffen mit dem Blogging Tom.

Dinos? Nun ja. Er war eher der Velociraptor, also der schnelle Blogger, mit viel Biss und teils gnadenlos gegenüber der Cablecom (heute UPC). Gleichzeitig war er bekannter als der T-Rex, während ich eher der schwerfällig Diplodocus war, der weniger und vor allem im Verborgenen bloggte. Vom Bekanntheitsgrad her also eher: Superstar trifft Chorknaben.

Die Crux

Und da liegt auch gleich das Problem. Während Tom fast schon zum Bloggen verpflichtet war, konnte ich heimlich, still und leise meinen Blog pflegen und bloggen, was und wie ich wollte. Meine Posts reichen nicht an die Popularität von Tom heran, seine schaffen Aufmerksamkeit. Damit geht für ihn auch eine Verpflichtung für guten und hochwertigen Content einher.

«Ich denke viel zu viel über einen Blogpost nach», sagt Tom, während der gebratene Reis im Restaurant Lo! vor ihm dampft. «Dann kommt der Punkt, da sage ich mir «ach lassen wir es». Das ist zu häufig passiert und somit ist meine Website mittlerweile veraltet.» «Kenne ich», murmel ich mein Tofu Bowl mampfend. «Kenne ich wirklich, denn ganz so einfach mache ich mir das Bloggen auch nicht mehr.»

Fluch und Segen des Alters

So beginnen wir beiden alten Dinos über unsere früheren Blogging Eskapaden zu sinnieren, kommen aber sehr schnell ins Hier und Heute. «Es ist nicht mehr so einfach, einfach mal was rauszuhauen und dann mit dem Feedback umzugehen», sage ich. Tom fasst es treffend zusammen: «Wenn man sich heute gesellschaftlich oder politisch äussert oder zu irgendetwas Stellung bezieht, ist man gleich im Trommelfeuer. Und das will ich nicht.» 

«Das stimmt», pflichte ich ihm bei. «Schnell werden Blogfragmente aus dem Kontext gerissen und auf eine catchy Headline reduziert. Schwupps sitzt man Abend statt beim Glas Wein beim Beantworten doofer Kommentare.» Also lassen wir es lieber sein. Diese Gelassenheit ist ein Segen des Alters. Die Schere im Kopf, die guten Ideen schon früh die Storyline durschneidet, ist der Fluch.

Fazit

Nach dem guten Essen aber vor allem nach einer guten Unterhaltung trennen wir uns mit zwei Vorsätzen:

  1. «Verdammt, wir werden nicht wieder knappe drei Jahre, blöde Pandemie, auf ein Treffen warten», definiert Tom.
  2. «Wir posten einfach mal wieder mehr. Hauen einfach mal wieder was raus.» schlussfolgere ich. Dies hier sei ein Anfang.

Es war schön, Dich wieder zu sehen, Tom!

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