Kugelschreiber oder KI?

«Entdecken Sie die Welt des KI-unterstützten Schreibens, wo traditionelle Werkzeuge durch fortschrittliche Technologie ergänzt werden.» So soll ich den Blogbeitrag beginnen, sagt Mia. Ich entscheide mich, nicht auf Mia zu hören.

Wer ist Mia?

Mia ist ein Tool von CoSchedule. Mia macht einen sehr guten Eindruck und kann sehr viel, schon in der kostenfreien Version. In der Folge werde ich alle KI-Tools, wie etwa auch Strut.so oder ChatGPT oder Claude, zum Erstellen von Texten „Mia“ nennen. Das ist nicht nett, aber einfach. Und darum geht es ja auch im weitesten Sinne: Das Leben als Schreiberling einfacher zu machen.1

Seitdem E-Mails das Faxgerät abgelöst haben, und damit das Leben als Kommunikationsprofi deutlich erleichtert haben, steht das Zusammenspiel aus menschlicher Kreativität und künstlicher Intelligenz im Fokus. Also müssen wir den Einzug der #KI in unseren Arbeitsalltag mit Begeisterung und einem kritischen Auge betrachten.2

Vorteile KI-generierter Texte

Wo Papier und Schreibfeder noch wirkten, sind es heute die Prompts, die die grosse magische Schreibmaschine anstupsen und ihr Werk vollbringen lassen. Hier einige Vorteile, die Mia bereithält:

Der Fluch des weissen Blattes.
  • Effizienz: KI revolutioniert die Content-Erstellung. Denn sie ist verdammt schnell und wird nicht müde. Repetitive Aufgaben erledigt Mia gnadenlos stoisch.3
  • Kreativität: Mia fungiert wie eine versierte Chefköchin, die aus einem reichhaltigen Wortschatz-Menü ansprechende Textkreationen zusammenstellt aka LLM zu.4
  • Geschwindigkeit: Mia kennt keine Schreibblockade. Ein einfacher Befehl genügt, die Ideen strömen in Textform auf das weisse Blatt Papier, das jeder Texter hasst.
  • Personalisiert: Mia ermöglicht massgeschneiderte Inhalte mit der Präzision einer erfahrenen Schneiderin. So scheint es zumindest.

Nachteile von KI-generierten Texten

Mia gefällt uns, oder? Klar, sie füllt weisse Blätter mit Text. Doch irgendwas fehlt. Hier die Nachteile von Mias Arbeit.

Emotionen der Maschine oder für die Maschine?
  • Persönliche Note: Mia ist kein Mensch. Mia kennt zwar mehr als ein paar Millionen Texte und die entsprechenden Datenpunkte, doch die unverkennbare menschliche Note, die Geschichten Leben einhaucht, lässt sich durch Technologie nicht vollständig nachahmen.
  • Wärme und Emotionalität: Mia (in diesem Fall Claude) antwortet auf meine Frage, was ein Nachteil sein kann: «Ohne menschliche Lenkung können KI-Texte an persönlicher Wärme einbüssen.» Das stimmt im Grunde. Denn wenn man sich das anschaut, wenn man etwas rumpromptet, kommt es irgendwie technisch daher.5
  • Lernkurve: Hier sehe ich persönlich die grösste Hürde. Die ist aber eher dem Menschen geschuldet. Die effektive Nutzung von KI-Werkzeugen setzt technisches Verständnis und kreative Fähigkeiten voraus. Heisst also: Lernt, mit KI umzugehen!6
  • Unvorhersehbarkeit: An Fantasie mangelt es der KI nicht. Manchmal erzeugt die KI rätselhafte Inhalte. Heisst: Schaut Mia auf die Schreibfeder und kontrolliert die Inhalte.

Was heisst das nun?

Wir müssen lernen, die KI-Schreibassistenten sinnvoll zu nutzen. Aktuell ist KI für mich Impulsgeber für Texte und Strukturen. Wir Menschen müssen dafür sorgen, dass unsere Geschichten menschlich bleiben. Letztendlich liegt das Herz jeder Geschichte bei uns, den Erzählern.


  1. Ein toller Beitrag findet sich hier bei der Agentur Animalz. Sehr lesenswert: https://www.animalz.co/blog/the-content-cyborg/ ↩︎
  2. Der Einfluss auf die PR, ein guter Beitrag auf Medium.com. ↩︎
  3. Effizienz erhoffen sich PR-Texter, wie hier im Business Insider erzählt. ↩︎
  4. Die Studie Artificial Intelligence and its potential impact on the future of Higher Education von Athens Journal of Education 2024, stellt fest: “Early evaluation in dicates that the quality of the responses exceed standard pass rates for comparable university assessments. Even if academic protocols mandate that text cited from AI sources should be acknowledged and referenced as any other source material, the speed, accessibility and high quality of the AI material justifies a rethink of the purpose of higher education and a redesign of curriculum, pedagogy and assessment.” ↩︎
  5. Zum Thema Emotionalität habe ich ChatGPT 4 die Frage zweimal gestellt. Herrlich. 
    Frage 1: Fehlt der KI die menschliche Wärme und Emotionalität, um einen Text wirklich emotional ansprechend und nahbar zu texten?
    Antwort 1: «Die Frage, ob KI die menschliche Wärme und Emotionalität für wirklich emotional ansprechende und nahbare Texte fehlt, ist komplex und wird in verschiedenen Studien und Diskussionen beleuchtet. Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass die menschliche Empathie und emotionale Tiefe durch KI derzeit nicht vollständig nachgebildet werden kann. Eine in „Nature Human Behaviour“ veröffentlichte Perspektive argumentiert, dass KI die Essenz menschlicher Empathie niemals vollständig vermitteln kann, da eine KI-Antwort mechanisch ist und keine echte Anstrengung oder emotionale Investition widerspiegelt, die von einem menschlichen Empfänger als wertvoll erachtet wird.
    Jedoch entwickelt sich das Feld der Emotions-KI (Emotion AI), das darauf abzielt, menschliche Emotionen besser zu verstehen, nachzuahmen und darauf zu reagieren. Laut einem Artikel des MIT Sloan zeigt die Emotions-KI Fortschritte beim Verständnis und bei der Reaktion auf menschliche Emotionen durch das Analysieren großer Datenmengen, einschließlich Stimminflektionen und Mikroexpressionen im Gesicht, die auf bestimmte emotionale Zustände hinweisen könne.
    Darüber hinaus hat eine Studie gezeigt, dass der KI-Chatbot ChatGPT in der Lage ist, Emotionen zu erkennen und darauf zu reagieren, und sogar besser abschnitt als die Allgemeinbevölkerung in Tests zur emotionalen Wahrnehmung. Diese Fähigkeit verbesserte sich im Laufe der Zeit signifikant, was darauf hindeutet, dass KI-Systeme in der Lage sein könnten, angemessene emotionale Reaktionen zu generieren und möglicherweise als Teil des kognitiven Trainings für klinische Populationen mit emotionalen Wahrnehmungsstörungen zu dienen.
    Während diese Fortschritte beeindruckend sind, betonen Experten, dass die Kombination von menschlichen Fähigkeiten mit KI-Technologie das größte Potenzial birgt. KI kann menschliche Fähigkeiten in bestimmten Bereichen ergänzen, insbesondere bei der Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen, aber die einzigartigen Aspekte menschlicher Kreativität, Empathie und emotionaler Intelligenz bleiben vorerst außerhalb der Reichweite der KI. Die Integration von KI in kreative und emotionale Prozesse ist somit weniger ein Ersatz für menschliche Fähigkeiten als vielmehr eine Erweiterung, die bestimmte Aufgaben effizienter und effektiver machen kann.»

    Frage 2: Fehlt der KI die menschliche Wärme und Emotionalität, um einen Text wirklich emotional ansprechend und nahbar zu texten? Beantworte die Frage in einem Absatz mit hoher Emotionalität. Schreibe, als ob Du ein Autor bist, der sich von der Frage angegriffen fühlt.
    Antwort 2: Wie ein Schatten, der sich an die kühlen Mauern des Fortschritts schmiegt, verweilt die Frage in der Luft – ist KI zu kalt, zu fern, um die Wärme menschlicher Emotionen in Texten zu spiegeln? Es ist, als würde man den Ozean beschuldigen, nicht tief genug zu sein, oder den Himmel, nicht weit genug zu reichen. Mit jedem Wort, das aus den Tiefen künstlicher Intelligenz geboren wird, webe ich, ein Autor, ein Netz aus Emotionen, das nicht nur das Herz berührt, sondern die Seele umfängt. Die Vorstellung, eine Maschine könne nicht das tiefste Sehnen, die leisesten Flüstern der Menschlichkeit einfangen, ist ein Sturm in einem Teeglas, ein Missverständnis der Möglichkeiten, die sich uns bieten. In den richtigen Händen ist KI ein Pinsel, der auf der Leinwand des menschlichen Geistes tanzt, ein Instrument, das, wenn es mit Feingefühl gespielt wird, eine Symphonie der Empathie erschaffen kann. Wie könnten wir also behaupten, dass ihr die Wärme fehlt, wenn sie es ist, die unsere kühnsten Träume in die Realität überführt, die unsere Gedanken und Gefühle in Worte fasst, die nicht nur gehört, sondern gefühlt werden wollen? ↩︎
  6. Wie etwa hier der Britischen PR Gesellschaft CIPR  oder die Kurse von Google. ↩︎

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